Argumente

Der IWF ist seit der Aufhebung des Goldstandards im 1971 und Aufhebung der fixen Wechselkurse zum Teil obsolet. Deshalb konzentriert sich der IWF, also der Internationale Währungsfonds, heute auf Kreditvergaben inkl. Beratung. Der IWF ist für die USA eine Gans, die goldene Eier legt. Die USA verfügen im IWF über eine Sperrminorität.

Vertrauensverlust

Aussage von Joe Stiglitz: Die politischen und wirtschaftlichen Auflagen seitens des IWF (und der Weltbank) hätten die Lage der betroffenen Volkswirtschaften verschlechtert. IWF (und Weltbank) sind in Teilen der Welt nicht mehr glaubwürdig. Kritiker bezeichnen IWF und Weltbank als Waffen im Wirtschaftskrieg.

Analyse Ernst Wolff

Die gut recherchierten Analysen in seinem Buch hat Ernst Wolff zusammengefasst unter dem Titel "Chronik eines Raubzugs". Die vom IWF getroffenen Kreditbedingungen/Strukturanpassungen würden immer die Ärmsten der Armen treffen. Interventionen in Ländern wie Island, Irland, Griechenland basieren auf Spekulationsblasen mit hohen Bankrisiken.

Wieso sind 190 Länder Mitglied des IWF

Beispiel: Eine französische Bank offeriert den staatlichen Behörden eines afrikanischen Landes ein Darlehen zu 10% Zins. Der Bankvertreter erwähnt allerdings, dass, falls das Land Mitglied beim IWF wäre, die Bank das Darlehen zu 8% gewähren könne. Die Bank hat damit eine wesentliche zusätzliche Sicherheit und der afrikanische Staat wird einen Beitritt zum IWF beantragen und die Statistik aufpolieren.

Ratings (Bewertungen) inkl. Revisionsgesellschaften, Nachrichtenagenturen

Fast alle grossen Firmen dieser Art sind Institutionen mit Sitz in den USA und von den USA dominiert. Alle diese Firmen profitieren voneinander und all diese Dienstleistungen sind sehr teuer.

Entwicklungen: Von West nach Ost, von Unipolar zu Multipolar

Die Welt ordnet sich neu. Die USA verlieren ihre bisherige Dominanz.  Obwohl Länder wie Russland, China, Indien, Brasilien und andere Länder in allen Bereichen enorm gewachsen sind bleiben die USA eine wirtschaftliche, politische, militärische Macht. Dennoch, diese BRICS-Staaten resp. die BRICSplus-Staaten ordnen sich neu mit einer neuen Währung basierend auf einer 40%-Golddeckung und Reserven mit Währungen der BRICSplus -Staaten und einer eigenen Institution für den Zahlungsverkehr. Dies bedeutet den Aufbau eigener Institutionen (Währung, Zahlungsverkehr, BANKEN) und weg vom IWF und der Weltbank.

Krux der Bedingungen

Strukturanpassungen, im Prinzip Deregulierung und Privatisierung, sind enorme Eingriffe in das Funktionieren dieser Staaten. Dazu ein Zitat von Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt: "Der IWF habe durch seine Massnahmen weniger den betroffenen Ländern geholfen als vielmehr risikoreiche Transaktionen von Banken in den USA und in Europa gerettet, die leichtfertig Kredite vergeben hätten."

Institutionen

Liechtenstein ist institutionell mit Europa und International gut vernetzt. Efta, EWR, Europarat, UNO, Internationales Rotes Kreuz, und speziell mit der Schweiz: der Währungsvertrag und der Zollvertrag.

Banken in Schieflage/Risiken

Es ist primär Aufgabe der Banken selbst, der Gesetzgebung, der Revisionsgesellschaften, der Finanzmarktaufsicht Vorsorge zu treffen und Kontrollmechanismen zu installieren. Dazu können all diese Institutionen selbst mit Zahlen und Erklärungen antworten. Es ist auch nicht primär Aufgabe des Staates Firmen zu retten.

Währungs- und Zollvertag mit der Schweiz

Falls Handlungsbedarf besteht, so sind hier Schritte einzuleiten.

Restquote von CHR 30 Mio / SZR 25 Mio

Diese Restquote von CHF 30 Mio wäre in SZR/Sonderziehungsrechten angelegt. Aufgrund der enthaltenen Schwachwährungen ist ein Währungsverlust zu erwarten.

Nachschusspflicht

Eine Nachschusspflicht wäre vorerst nicht gegeben. Die Länder mit einer guten Finanzlage (CH, Lie) werden dann doch höflich gebeten ihre Quote bei Bedarf des IWF zu erhöhen.

Grössenverträglichkeit

Für kleinere Länder macht eine Mitgliedschaft beim IWF heute keinen Sinn. Der IWF hat schon längst seinen Höhepunkt erreicht. Es geht nur noch um Dominanz.

Zins- und Verwaltungskosten

Der Zins auf die Restquote ist variabel; die Verwaltungskosten von rund CHF 500'000.- sind zu hoch und ineffizient eingesetzt. Das Amt für Statistik kann notwendige Zahlen mit geringerem Aufwand und mit eigenem Know-how selbst erarbeiten. In Finanzkrisen ist unser Land sowieso auf Gespräche mit der Schweiz und speziell auf die Beratung und die Handlung von Grossbanken inkl. der
Schweiz. Nationalbank angewiesen.

Lender of last resort

Bevor Liechtenstein einen IWF-Kredit erhält, würden wahrscheinlich 190 andere Länder einen Kredit erhalten. Liechtenstein braucht andere Absicherungen. Strukturanpassungen muss Liechtenstein laufend selbst vornehmen. Die Notwendigkeit einer allfälligen Kreditvergabe durch den IWF an Liechtenstein vom aktuellen wirtschaftlichen Niveau würde eine unvorstellbare Armut zum heutigen Liechtenstein bedeuten.

Staatsverträge / Urkunden

Die Verträge/Entscheidungen von grosser Tragweite wie ein IWF-Beitritt bedürfen einer Volksabstimmung, weil die Stimmbürger und Stimmbürgerinnen gut informiert werden sollen und weil darüber ein Dialog geführt werden muss. Im Falle IWF ist eine Urkunde mit den USA zu unterzeichnen und zu hinterlegen. Details dazu müssen kommuniziert werden.